Ed Wohlfahrt, österreichischer Online-PR-Berater aus Klagenfurt, rief Anfang Dezember 2012 zur Blogparade Zukunft Online-PR auf. Wohin die Reise in Sachen Online-PR gehe, wollte er wissen. Sie geht in Richtung Contentstrategie, Technikverständnis und noch mehr Kommunikation.
Was Online-PR ist
Online-PR ist leicht zu definieren. Sie vereint alle Maßnahmen, die helfen, online im Gespräch zu bleiben. Stopp! Ist es tatsächlich so einfach? Wo ist die Grenze zum Onlinemarketing? Darf man die Bereiche getrennt sehen? Wann kommen Dialog und Kommunikation ins Spiel?
In der Zukunft wird vieles zusammenwachsen. Das Onlinemarketing mit seinen Hau-drauf-Methoden wird ausgedient haben. Gleiches gilt für die etablierte PR. Sie wird ihr gepflegtes Wir-kommunizieren-und-machen-keine-Werbung-Selbstverständnis revidieren müssen. PR-Leute machen ein wenig Werbung, Marketingfuzzis ein bisschen Kommunikation. Die alte Trennung der Disziplinen ist nicht mehr zeitgemäß. Die Vorteile beider Welten gilt es, zu kombinieren.
Was Online-PR sein wird
Der Satz von oben mit einer Ergänzung: Online-PR sind jene Maßnahmen, die helfen, eigene Themen und Inhalte zu platzieren, dadurch online im Gespräch zu bleiben und mit Ziel- und Bedarfsgruppen zu kommunizieren. Das wird Online-PR sein. Ein bunter Mix – so bunt wie das Internet und seine Teilnehmer.
Die Online-PR der Zukunft ruht auf drei Säulen: Contentstrategie, Technik und Kommunikation.
Contentstrategie
Die strategische Contentverteilung wird mehr und mehr in den Fokus rücken. Durch selbst verbreitete Inhalte werden Unternehmen unabhängig von Dritten. In Zeiten schwächelnder Presse ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Mit einer überlegten Contentstrategie können Unternehmen ihre Themen selbstständig platzieren. Sie sind nicht mehr auf Presse, TV und Radio angewiesen. Experteninterviews, Online-Pressemitteilungen, Fachartikel, Foren, Social-Media-Plattformen, Corporate Blogs und andere Möglichkeiten bieten viel Raum zur Entfaltung.
Heute und in Zukunft ist die Qualität der Inhalte wichtig. Niemand mag inhaltsleeren Schrott konsumieren. Strategie plus Qualität wird zum Erfolg führen.
Technikverständnis
Die besten Ideen nutzen nichts, wenn sie niemand umsetzen kann. Der Online-PR-Berater der Zukunft braucht viel Verständnis für technische Zusammenhänge. Nein, er muss keine Eier legende Wollmilchsau sein. Er sollte jedoch die technische Seite seines Tuns im Visier haben. Das beginnt mit SEO und endet mit der Anwendung von Monitoringwerkzeugen. Mittel- und langfristig wird auch Big Data und die Auswertung riesiger Datenmengen eine Rolle in der Online-PR spielen.
Kommunikation jenseits des Kontaktformulars
Wer sich online zeigt, muss mit Reaktionen rechnen. Tendenz: zunehmend. Unternehmen werden sich noch intensiver auf den direkten Onlinekontakt vorbereiten müssen. Es geht dabei nicht um Reaktionszeiten im Minutenbereich oder Wochenendaufsicht bei Facebook. Das will und braucht kein Mensch. Es geht darum, bereit zu sein. Denn Kommunikation jenseits des Kontaktformulars ist mehr, als Antwort-E-Mails mit Textbausteinen zu schreiben. Plötzlich ist Meinung gefragt – oder Position oder Handlung. Auch der Mut etwas falsch, anders oder sehr individuell zu tun, gehört zum Weg hinter das Kontaktformular.
Fazit tl;dr
Onlinemarketing und Online-PR verschmelzen zunehmend. Agenturen sind immer öfter in beiden Bereichen tätig. Ein Hauptpunkt wird mittelfristig die strategisch geschickte Verbreitung von guten, relevanten Inhalten sein. Unternehmen werden dadurch unabhängig, flexibel und relevant. Damit das klappt, sind technisches Verständnis und Mut zum Dialog gefordert.
Trotz der Möglichkeiten und Herausforderungen sollte niemand den besten aller Grundsätze vergessen: Erst denken, dann handeln.
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